Fujikawaguchiko

Am Fuße des Mount Fuji

Während Städte wie Tokyo und Kyoto oft die Highlights bei einem Besuch in Japan sind, gibt es Orte, die etwas weniger im Rampenlicht stehen, aber nicht weniger beeindruckend sind. Dazu zählt Fujikawaguchiko – ein malerisches Städtchen am Fuße des majestätischen Mount Fuji. Der Mount Fuji, oder auch Fuji-san genannt, ist der größte Berg Japans und mit einer Höhe von 3776 Metern ein beeindruckender Vulkan!

Anreise

Fujikawaguchiko, oft einfach als „Kawaguchiko“ bezeichnet, ist einer der besten Orte, um den berühmten Mount Fuji aus der Nähe zu bewundern. Mit seinem kristallklaren See und blühenden Blumenfeldern, bietet dieses kleine Örtchen eine postkartenreife Kulisse. Die Anreise erfolgt bei den meisten Besuchern von Tokio aus mit dem Bus oder der Bahn. Die Anreise mit dem Bus dauert ca. 3 Stunden und ein Ticket liegt preislich bei etwa bei 14 €. Alternativ kannst du auch mit dem Zug vom Shinjuku-Bahnhof nach Otsuki fahren, dort in eine Privatbahn umsteigen und bis Fuji oder Kawaguchiko fahren. Für die Anreise mit dem Zug solltest du 2 Stunden einplanen. Wichtig zu wissen ist, dass der JR-Pass nur die Fahrt bis Otsuki abdeckt, die Bahn nach Kawaguchiko demnach extra gezahlt werden muss. Dabei kostet ein Ticket ca. 7 €. 

Beste Reisezeit

Du kannst den Mount Fuji natürlich das ganze Jahr über bestaunen. Besonders beliebt ist jedoch der April, da dann die Kirschblüten blühen und das auf Fotos besonders toll aussieht. Wenn du ihn jedoch besteigen möchtest, musst du in den Sommermonaten Juli und August vorbeikommen, da außerhalb dieser Monate eine Besteigung nicht angeboten wird. In diesem kurzen Zeitfenster sind sehr viele Menschen unterwegs, weshalb man die Unterkünfte schon sehr früh buchen sollte. Wir waren im September dort und hatten tolles Wetter. Es waren 30 Grad und wir hatten einen tollen Blick auf den Giganten. Es kann jedoch auch gut sein, dass der Fuji von Wolken umhüllt und deswegen auch mal tagelang nicht zu sehen ist.

Unterkunft

In Fujikawaguchiko haben wir insgesamt 3 Nächte im K’s House Fuji View verbracht. Dieses Mal hatten wir kein Schlafzimmer für uns, sondern waren in einem 10er-Schlafsaal untergebracht, hatten jedoch eine Doppelmatratze und konnten deshalb zusammen schlafen. Das Hostel liegt ein wenig außerhalb vom Zentrum und bietet einen tollen Blick auf den Mount Fuji. Vom Bahnhof Kawaguchiko musst du ca. 20 Minuten einplanen, wenn du zu Fuß unterwegs bist. Dich erwartet dort außerdem eine top ausgestattete Küche und sehr viel Platz zum Entspannen. Wir haben uns dort direkt Fahrräder für 1000 Yen (6€ p. P.) ausgeliehen und haben damit die Gegend erkundet. In unmittelbarer Nähe findest du ein paar Restaurants, einen 7-Eleven und auch einen richtig großen Supermarkt, bei dem du z. B. gute Zutaten kaufen kannst, um im Hostel zu kochen. Im Prinzip reicht ein Tag, um die schönsten Aussichtspunkte auf den Mount Fuji zu sehen. Allerdings würden wir empfehlen, mindestens zwei Tage einzuplanen, denn der Fuji ist oft in Wolken gehüllt und das Wetter wechselt häufig. Je mehr Zeit du hast, desto höher ist die Chance, ihn bei klarem Wetter zu Gesicht zu bekommen.

Highlights

Kawaguchiko-See

Der Kawaguchiko-See ist einer der 5 Seen der Fuji Five Lake Region und bietet mit dem Mount Fuji im Hintergrund eine perfekte Fotogelegenheit. Je nach Jahreszeit kann man hier Kirschblüten, leuchtende Herbstblätter oder schneebedeckte Landschaften bewundern. Es gibt verschiedene Aussichtspunkte, die einen tollen Blick auf den Berg bieten. Es führt ein kleiner Weg rund um den See und lädt zum spazieren gehen ein. Alternativ kannst du den See, so wie wir, auch mit dem Fahrrad umrunden. Diesen schönen Ausblick (zweites Bild), hat man vom Oishi-Park.

Es gibt in Kawaguchiko auch die Möglichkeit, sich ein Busticket für die Sightseeing-Busse zu holen. Dieses Ticket ist 2 Tage gültig und ermöglicht dir, in 3 verschiedene Buslinien einzusteigen und alle 5 Seen zu erreichen. Somit kann man in kurzer Zeit natürlich deutlich mehr sehen, als wenn man nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist.

Chureito-Pagode

Das wohl bekannteste Motiv des Fujisan, wenn nicht sogar von ganz Japan, ist der Blick oberhalb der Chureito-Pagode. Die Chureito-Pagode ist ein fünfstöckiger Pagodenturm auf dem Berg Arakura. Wir sind ganz entspannt mit dem Fahrrad zur Pagode gefahren. Am Parkplatz angekommen, ging es dann noch ein paar Stufen nach oben zum Aussichtspunkt. Dort wird man dann mit dem wahrscheinlich bekanntesten Postkartenmotiv Japans belohnt. Abhängig von den Wetterbedingungen, kann der Mount Fuji jedoch manchmal von Wolken verdeckt sein. Die besten Chancen auf einen klaren Blick, hat man tendenziell eher morgens. Ich würde generell empfehlen hier zwischen 8-9 Uhr hinzugehen, da es dann noch nicht so voll ist und man in Ruhe seine Fotos machen kann. Die Chureito-Pagode kostet keinen Eintritt und ist jeden Tag geöffnet. 

Onsen und Ryokans

Ein weiteres Highlight für die Region rund um den Mount Fuji, ist ein Besuch in einem Onsen (heiße Quelle) oder Ryokan (traditionelles Gasthaus). Onsen sind heiße Quellen, die aus vulkanischen Erdboden entspringen. In Fujikawaguchiko haben viele dieser heißen Quellen einen direkten Blick auf den Mount Fuji, was das Badeerlebnis noch spezieller macht. Die öffentlichen Onsen sind jedoch immer Geschlechtergetrennt. Wer das umgehen möchte, muss sich ein privates Onsen mieten. Was außerdem gut zu wissen ist, ist dass die meisten Onsen keine tätowierten Leute reinlassen. Deshalb ist es wichtig sich vorher zu informieren, ob das gewählte Onsen Tattoo-freundlich ist. Alternativ kann man auch in ein Ryokan gehen. Die meisten Ryokans in Fujikawaguchiko bieten auch private Onsen-Bäder an, so dass Gäste das Beste aus beiden Welten erleben können. Nur das nötige Kleingeld braucht man dafür.

Fazit

Wir waren 3 Tage in Fujikawaguchiko und haben es sehr genossen. Der Mount Fuji ist wirklich sehr beeindruckend und zurecht ein beliebtes Postkartenmotiv! Das Städtchen ist eher verschlafen und bietet eine nette Abwechslung zum Großstadttrubel. Natürlich kann man nach Kawaguchiko in Form eines Tagesauflugs von Tokio aus besuchen, jedoch würde ich eher 1-2 Nächte empfehlen, da aufgrund schnellen Wetterumschwungs der Mount Fuji auch mal nicht zu sehen ist und je länger du dort bist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dass du ihn siehst. 

de_DEGerman