Guilin
Ein Paradies für Naturliebhaber
Eingebettet in die Karstlandschaft des südlichen Chinas liegt Guilin- eine Stadt, die für ihre malerischen Berge und dem grün schimmernden Li-Fluss bekannt ist. Nur wenige Stunden nördlich von Guilin entfernt, erstrecken sich die Reisterrassen von Longsheng über die Hügel, welche ebenso ein Highligt der Region sind.
Anreise
Es gibt viele Möglichkeiten, um nach Guilin zu kommen. Guilin hat einen Flughafen, weshalb du von großen Städten wie Peking, Xi’an, Shanghai und sogar von Zhangjiajie aus fliegen kannst. Es gibt auch Busse, die zum Beispiel von Fenghuang aus in 6 Stunden nach Guilin fahren. Wir persönlich bevorzugen immer den Zug. Mit der Bahn kann man auch von Zhangjiajie aus, oder wie wir, von Huaihua aus fahren.
Die beste Reisezeit
Es ist möglich Guilin das ganze Jahr über zu bereisen. Wir waren im September dort und die Landschaft um Guilin, sowie die Reisfelder waren schön grün, jedoch hat es ab und zu geregnet. Beliebt sind auch die Monate März bis Mai, da dann die Reisfelder mit Wasser gefüllt sind und das auf Fotos besonders toll aussehen soll. Ab September ist das Wetter recht mild, die Luft ist klar und die Reisterrassen werden langsam goldgelb, da die Erntezeit bevorsteht. Von Dezember bis Februar wird es relativ kalt, die Reisterrassen sind braun und leer, aber die Karstberge bieten dennoch eine tolle Kulisse.
Highlights
Der Li-Fluss
Die Landschaft rund um Guilin ist sicher der Hauptgrund, weshalb man diese Stadt bereist. Die Karstberge und der grüne Li-Fluss sind hier das Highlight. Auch wir wollten uns diese schöne Naturlandschaft ansehen und sind dafür in das Fischerdorf Xingping, welches südlich von Guilin liegt, gefahren. Dafür haben wir mal wieder den Zug gewählt. Die Fahrt hat ca. 40 Minuten gedauert und hat p. P. 5 € (39 Yuan) gekostet. Dort angekommen, sind wir zunächst durch das Dorf und zum Fluss gelaufen. Dort angekommen, kann man sich Tickets für eine Bootsfahrt auf dem Li-Fluss kaufen. Das war auch unser Plan, jedoch waren wir vom hohen Touristenaufkommen etwas negativ überrascht und der Ticketpreis für die Bootsfahrt mit 15 € (125 Yuan) p. P. war uns ehrlich gesagt etwas zu teuer. Die Fahrt geht ca. 1 1/2 Stunden und der Preis ist sicher auch gerechtfertigt, aber für uns hat es sich in diesem Moment nicht richtig angefühlt. Also sind wir ein bisschen spazieren gegangen und haben direkt die Kulisse entdeckt, die auch auf der 20-Yuan-Note abgebildet ist. Das war schon ziemlich cool zu sehen. Anschließend sind wir mit einer kleinen Fähre auf die andere Flussseite gefahren und sind von dort aus am Flussufer entlang gewandert. Für uns war das völlig ausreichend.
Guilin
Die meisten Touristen kommen nach Guilin, um von dort aus Ausflüge zu den Longji-Reisterrassen oder zum Li-Fluss in der Region um Yangshou und Xingping zu unternehmen. Guilin selbst ist jedoch auch sehr sehenswert. Deswegen kommen hier unsere Top 3 in Guilin:
Die Sonne und Mond-Pagoden (chinesisch: Ri Yue Shuang Ta) sind zwei beeindruckende Türme, die inmitten eines Sees im Herzen von Guilin stehen. Die Sonne-Pagode ist mit neun Stockwerken die höhere der Beiden und beeindruckt durch ihre goldene Fassade. Im Gegensatz dazu hat die Mond-Pagode sieben Stockwerke und ist silberfarben. Ein unterirdischer Tunnel verbindet die beiden Türme, sodass Besucher von einer zur anderen Pagoda gelangen können.
Streetfood in Guilin: Das Streetfood in Guilin hat uns richtig gut gefallen. Die Auswahl ist riesig und bietet eine kostengünstige Möglichkeit, die regionale Küche kennenzulernen. Von gegrillten Fleischspießen und dampfenden Teigtaschen bis hin zu exotischen Früchten und süßen Desserts – die Auswahl ist toll. Ein Muss ist die Guilin-Reisnudelsuppe, bekannt als „Guilin Mi Fen“. Sie ist oft mit dünnen Scheiben von Rindfleisch, Frühlingszwiebeln und eingelegtem Gemüse garniert.
Guilin hat auch eine beeindruckende Anzahl an Parkanlagen zu bieten. Einer der bekanntesten ist der Elefantenrüsselberg-Park, der seinen Namen von einem felsigen Vorsprung hat, der einem Elefantenrüssel ähnelt. Wir haben uns diesen Park jedoch nicht angesehen und sind einfach an den Sonne und Mond-Pagoden gestartet und der dortigen Parkanlage gefolgt. Vorbei an tollen geschwungen Wegen und hübschen Brücken, konnten wir dort gut abschalten.
Die Longji-Reisterrassen
Die Longji-Reisterrassen liegen nördlich von Guilin. Von Guilin aus kann man entweder einen Bus oder ein Didi nehmen. Obwohl es angeblich einige Busse geben soll, die in einer 3-stündigen Fahrt zu den Terrassen fahren, hatten wir große Probleme, Auskunft darüber zu bekommen. Schließlich haben wir erfahren, dass man wohl nicht spontan in die Busse einsteigen, sondern mindestens 24 Stunden vor Abfahrt ein Ticket dafür buchen muss und das hat bei uns leider nicht so gut geklappt. Deshalb haben wir uns ein Didi gerufen, welches uns in 2 1/2 Stunden und für 30 € (230 Yuan) nach Dazhai gebracht hat. Die Fahrt durch die hügelige Landschaft mit ihren sich windenden Straßen ist bereits ein Erlebnis für sich und bietet zahlreiche Fotogelegenheiten. Dazhai ist ein idyllisches Dorf in den Longji-Reisterrassen und bietet eine tolle Ausgangslage für Wanderungen entlang der Terrassen.
Wandern durch die Longji-Reisterrassen: Nach der Ankunft in Dazhai, wird man vom Anlick der sattgrünen Reisterrassen, die sich über die Berghänge erstrecken, nahezu überwältigt. Einer der besten Wege, um diese Landschaft zu erkunden, ist natürlich zu Fuß. Es gibt verschiedene Wanderwege, die Sie durch die Reisterrassen und benachbarte Dörfer führen. Besonders gut gefallen hat uns der „Thousand Layers to the Heaven“-Pfad, der uns immer wieder mit tollen Aussichtspunkten überrascht hat. Wer keine Lust hat, die bergige Landschaft zu besteigen, kann auch die Seilbahn nehmen, die einen für 7 € (55 Yuan) einmal nach oben bringt.
Die Kultur der Yao: Dazhai ist die Heimat der Yao-Minderheit, einer ethnischen Gruppe, die für ihre farbenfrohe Tracht und ihre lange, nie geschnittene Haarpracht bekannt ist.
Foodie-Tipp: Dazhai hat in puncto Essen eine lokale Spezialität zu bieten. Hühnchen mit Reis, das in Bambusrohren über dem offenen Feuer gegart wird. Dieses Gericht wird dort in jedem Restaurant angeboten, auch oft völlig überteuert für 125 Yuan. Wir haben den Bambusreis direkt an der Ticketstation der Seilbahn in Dazhai für 25 Yuan probiert und waren sehr zufrieden.
Fazit: Die Longji-Reisterassen sind einfach wahnsinnig schön! Als wir dort waren, waren wir im Dorf fast die einzigen Touristen und auf den Wanderwegen haben wir nur ab und zu andere Leute getroffen. Man sollte auf jeden Fall ein festes paar Schuhe einpacken und Flip Flops besser zu Hause lassen, da die Wege besonders bei Regen rutschig sind. Ein Ausflug dorthin lohnt sich trotz 3-stündiger Fahrt unserer Meinung auf jeden Fall und eine extra Übernachtung dort würden wir auch empfehlen, da die An- und Abreise schon recht stressig ist. Man findet in Dazhai selbst übrigens keine Didi-Fahrer. Sinnvoll ist es, sich am Tag vor der Abreise schon ein Didi oder Taxi für die Abreise zu bestellen, damit man dann keine Probleme mit der Rückreise hat, oder sich ein Busticket zu kaufen.