Polarlichter in Lappland

Lappland

Unterkunft
Aktivitäten
Polarlichter
Packliste

7 Tage in Nordfinnland

Lappland ist eine Region in Nordeuropa und erstreckt sich über mehrere Länder. Die Region ist bekannt für ihre Natur mit verschneiten Wäldern, zugefrorenen Seen, endlosen Straßen und glitzernden Pisten. Ob ihr eine Hundeschlittenfahrt unternehmen, die Nordlichter bestaunen oder Ski fahren wollt, Lappland ist ein Ziel, das ihr nicht verpassen solltet. Wir waren für 7 Tage dort und wollen euch nun davon berichten.

Die Anreise

Unsere Reise startete am Berliner Flughafen. Von dort aus ging es dann über einen Zwischenstopp in Helsinki nach Kittilä in Nordfinnland. Von dem Flughafen kann man entweder mit dem Bus oder dem Taxi weiterfahren. Wir haben uns für das Taxi entschieden, da der Bus bereits voll war und kamen schließlich 20 Minuten später im Skigebiet Levi an.

Die Unterkunft

Die ersten 6 Nächte haben wir im Lost in Levi Apartments verbracht. Wie der Name es schon vermuten lässt, hatten wir ein eigenes kleines Apartment mit einem Highlight: einer eigenen finnischen Sauna. Dadurch konnten wir tägliche Saunagänge genießen, ganz privat. Durch eine eigene Küche konnten wir uns problemlos selbst verpflegen. Für uns war dies ein sehr wichtiger Punkt, da Finnland recht teuer ist. Gut gefallen hat uns auch, dass jedes Apartment ein eigenes Kellerabteil besitzt. Somit konnten wir unsere Skiausrüstung problemlos verstauen. Wir waren dort super zufrieden und können die Unterkunft empfehlen.

Für die letzte Nacht haben wir uns auch ein großes Highlight gegönnt: Eine Nacht im Northern Lights Village Levi. Diese Unterkunft ist dafür bekannt, dass die Chance Nordlichter zu sehen, sehr hoch ist. Das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Das Northern Lights Village liegt ca. 30 Minuten mit dem Auto entfernt von Levi, weshalb dort auch ein eigener Transportservice angeboten wird, der einen abholt und auch wieder zurück bringt. Das tolle an dieser Unterkunft ist, dass man seine eigene kleine Hütte hat, welche auf der einen Seite komplett verglast ist. Somit kann man vom Bett aus den Sternenhimmel und wenn man Glück hat, die Polarlichter bestaunen. Was ich außerdem noch toll fand war, dass jede Hütte mit einem Tablet ausgerüstet war. Über dieses ertönte immer ein Signal, sobald die Nordlichter zu sehen waren. Dadurch musste man nicht besorgt sein, die Lichter eventuell zu verschlafen. Das war definitiv eine kostspielige Unterkunft, aber da wir das als „once in a lifetime“ Erfahrung gesehen haben, nahmen wir das gern in Kauf. Im Preis inkludiert waren auch Frühstück und Abendessen.

Winterparadies

Rentiere.Huskies.Nordlichter.

Aktivitäten

Ski und Snowboard

Wir sind absolut keine Profis im Skifahren. Trotzdem wollten wir es dort unbedingt einmal ausprobieren, da Levi für seine vielen Pisten bekannt ist. Also haben wir uns für 5 Tage einen Skipass geholt. Im Preis inbegriffen sind alle Gondelfahrten auf die Pisten, sowie das Busticket, damit man gratis zu den Pisten gefahren wird (das war alles viel weitläufiger als gedacht). Skianzüge haben wir uns schon vorher in Deutschland gekauft und einzelnes Zubehör wie Skihelme, Handschuhe und Skibrillen von der Familie geliehen. Somit mussten wir uns vor Ort nur noch um Skier und Skischuhe kümmern. Das war tatsächlich gar kein Problem. Ski-und Snowboardverleihe gibt es dort an jeder Ecke. Wir haben unsere Skier bei Ski Shop and Rental in Levi besorgt.

 

Skipisten

Levi hat tatsächlich einiges an Pisten zu bieten. Von langgezogenen blauen Pisten durch verschneite Wälder bis hin zur schwarzen World Cup Piste  dort sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Besonders gefallen hat uns folgende Strecke: Gestartet sind wir am Zero-Point. Dort haben wir den linken Sessellift (GE) genommen. Von dort oben haben wir die Route über die 14.3 und G.3 genommen. Das ist eine seichte blaue Piste, welche am Activity Park endet. Von dort aus kann man bequem mit der großen Gondel wieder nach oben fahren. Wer es noch immer easy haben möchte kann dann von dort oben die grüne Strecke 1-5 nehmen. Ganz am Ende folgt ein kurzer roter Abschnitt und dann ist man wieder am Zero Point. Um einen Überblick zu bekommen, habe ich euch den Pistenplan einmal verlinkt. Ich würde euch auch empfehlen, den Pistenplan täglich zu prüfen. Online gibt es eine interaktive Version, die einem zeigt, welche Pisten aktuell geöffnet sind und welche nicht. Auch am Zero-Point, Activity Park und South Point steht immer tagesaktuell, welche Pisten befahren werden können. Durch starke Schneestürme kam es bei uns an 3 von 5 Tagen zu Einschränkungen.

Rentiere

In Finnland kannst du nicht nur aufregenden Wintersport betreiben, sondern auch Rentiere hautnah erleben. Diese sanften Tiere sind ein wichtiger Bestandteil der finnischen Kultur und spielen eine wichtige Rolle in der Lebensweise der Samen, der Ureinwohner Lapplands.

Wir haben über GetYourGuide eine 3-stündige Tour gebucht, die uns erst zu einer Rentierfarm und anschließend zu Huskys gebracht hat. In diesem Abschnitt soll es aber nur um die Rentiere gehen. 

Wir wurden zusammen mit 6 anderen Personen mit einem Van abgeholt und zu einer abseits gelegenen Rentierfarm gebracht. Nach einer kurzen Einweisung konnten wir dann auf einem Rentierschlitten eine kleine Rundfahrt durch die verschneite Landschaft machen. Anschließend konnten die Rentiere gefüttert und gestreichelt werden. Wir hatten sehr viel Zeit um die Rentiere in Ruhe zu bestaunen, viele Fotos zu machen und Fragen zu stellen. Wir haben viele Informationen über die Rentiere und deren Lebensweise bekommen. Das war ein sehr schönes Erlebnis, da unsere Gruppe sehr klein und die Farm ein kleiner Familienbetrieb waren. Danach konnten wir uns in einer Blockhütte aufwärmen und kostenlos heiße Schokolade, Kaffee oder warmen Beerensaft trinken. 

Huskys

Huskys sind eine der bekanntesten Tierarten in Finnland und ein wichtiger Bestandteil der Kultur der samischen Ureinwohner Lapplands. In Levi kannst du eine Husky-Schlittenfahrt unternehmen und dich von diesen energiegeladenen und treuen Tieren durch die verschneite Landschaft ziehen lassen.

Wir haben über GetYourGuide eine kombinierte Rentier- und Huskytour gebucht. Nach dem Besuch der Rentierfarm ging es für uns mit dem Van ein paar Kilometer weiter zu den Huskys. Wir hatten dort eine wunderschöne Fahrt auf dem Husky-Schlitten. Während der Schlittenfahrt konnten wir die atemberaubende Schönheit der finnischen Landschaft bewundern und das Gefühl der Freiheit genießen. Leider war die Schlittenfahrt aber das Einzige, was uns dort gefallen hat. Es war dort leider absolut überfüllt. Zahlreiche Touristen verschiedener Touren sind dort zusammengekommen, die Hunde wurden meiner Meinung nach in sehr engen Käfigen gehalten und wirkten durch den Massentourismus auch sehr aufgebracht. Zudem wurden dort auch Polarfüchse und Wölfe in ebenfalls viel zu kleinen Gehegen gehalten, weshalb ich nur empfehlen kann, sich da vorher besser zu informieren. Es gibt mit Sicherheit auch kleine familiäre Betriebe, die Ausflüge mit Huskys anbieten.

Nordlichter

Aurora borealis

Die Nordlichter

Für mich persönlich gibt es kaum Naturphänomene, die so mystisch und beeindruckend sind wie die Nordlichter. Die Nordlichter entstehen durch Wechselwirkungen von geladenen Teilchen mit den Magnetfeldern der Erde. Wenn diese Teilchen in die Atmosphäre eintreten, interagieren sie mit Gasmolekülen. Hierdurch geben sie überschüssige Energie ab, die als Strahlung abgegeben wird und somit das bekannte Lichtspiel produzieren. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Farbspektakel am Nachthimmel.

Die Polarlichter zu sehen, war tatsächlich der Hautgrund weshalb wir uns für den Trip nach Lappland entschieden haben. Wir haben bereits Wochen vor unserem Reiseantritt eine Nordlichter-Tour in Levi gebucht. Wir haben uns für eine Schneemobiltour entschieden, welche ca. 3 Stunden (2023 Uhr) gedauert hat. Zu Beginn der Tour wurden allen Teilnehmern warme Handschuhe, Stiefel und ein Polaranzug kostenlos zur Verfügung gestellt, damit niemand frieren muss. Die Tour war super cool und bekommt von uns eine ganz klare Empfehlung! Wann hat man schon mal die Möglichkeit mit einem eigenen Schneemobil durch die Wälder Finnlands zu fahren und Nordlichter zu „jagen“?! Mein Mann und ich haben uns ein Schneemobil geteilt. Unsere Gruppe bestand aus ca. 15 Leuten. Gemeinsam sind wir dann nachts durch die Wälder gefahren. Einen Zwischenstopp gab es auch, in einer kleinen Hütte im Wald hat unser Tourguide ein Feuer zum Aufwärmen vorbereitet. Dazu gab es gegrillte Würstchen am Spieß (auch vegetarische Würstchen wurden angeboten) und heißen Beerensaft. Leider hatten wir in dieser Nacht kein Glück mit den Nordlichtern. Es war zu stark bewölkt, aber dennoch war die Tour jeden Cent wert!

Dadurch dass wir mit unserer ersten Tour durch das bewölkte Wetter kein Glück mit den Polarlichtern hatten, würde ich euch empfehlen, die Touren nicht schon bereits lange im Voraus zu buchen. Denkt immer daran: Die Nordlichter zu sehen ist ein Glücksfall! Das Wetter kann sich dort schnell ändern und ob es in der Nacht klar oder bewölkt ist, kann man meist erst 12 Tage vorher sehen. Deswegen würde ich euch raten, die Touren erst zu buchen, wenn ihr bereits dort seid. Da wir mit unserer Schneemobiltour kein Glück hatten, haben wir unsere Wetterapp gecheckt und für 2 Tage später wurde eine sternenklare Nacht prognostiziert. Deshalb haben wir für diesen Tag eine 4-stündige Vantour gebucht. Mit ca. 10 anderen Personen sind wir in einen Van eingestiegen und haben Levi verlassen. Es ging weiter raus in Richtung Norden und unser Guide hat immer dann angehalten, wenn er die Lichter vermutet hat. Insgesamt haben wir 4 Mal angehalten und jedes Mal die Lichter gesehen! Beim 1. Stopp haben wir am Straßenrand gehalten und direkt die Polarlichter gesehen. Unser Guide hat uns sehr viel Zeit gegeben, alles in Ruhe zu bestaunen und viele Fotos zu machen. Dabei haben wir von ihm auch wertvolle Foto-Tipps bekommen, die ich euch weiter unten mal zusammengefasst habe. Beim 2. Stopp haben wir nur einen ganz schmalen Streifen der Nordlichter gesehen, was uns wieder ein völlig neues Fotomotiv gegeben hat. Am 3. Stopp sind wir etwas weiter in den Wald gegangen, um dort schöne Fotos zu bekommen. Der 4. Stopp war dann das absolute Highlight. Wir sind auf einen riesigen zugefrorenen See gelaufen und hatten dort meterweit freie Sicht auf die gewaltigsten Nordlichter, die ich je gesehen habe! Das war eine absolut magische Nacht und mit Worten kaum zu beschreiben. Wir standen bei fast 10°C irgendwo im Nirgendwo und starrten wie gebannt hoch in den Himmel. Wir konnten uns gar nicht satt sehen an den vielen tanzenden Lichtern. Ständig haben sich Farben und Formen geändert und das wird für immer einer der prägendsten Momente unseres Lebens bleiben!!

Kameraeinstellung:

Wir waren tatsächlich nur mit einem iPhone 13 und einer GoPro 10 Black ausgestattet und konnten selbst damit tolle Fotos machen. Damit auch du tolle Erinnerungsfotos bekommst, folgen hier ein paar Tipps um die Nordlichter gut einzufangen:

1. Nutze ein Stativ: Da die Nordlichter eine längere Belichtungszeit erfordern, ist ein Stativ wichtig, um ein Verwackeln der Kamera zu vermeiden.

2. Blitz ausschalten: Jegliche Lichtquellen sind sowohl für das Bestaunen als auch für das Fotografieren der Nordlichter absolut kontraproduktiv.

3. „Nacht-Modus“ aktivieren: Viele Handys besitzen einen „Nacht-Modus“, der für Aufnahmen in dunklen Umgebungen entwickelt wurde. Dies kann helfen, die Qualität der Nordlichtfotos zu verbessern.

4. Hohe ISO-Einstellung: Eine höhere ISO-Einstellung kann dazu beitragen, dass Eure Kamera die Nordlichter besser erfasst und heller darstellt. 

5. Lange Belichtungszeit: Eine längere Belichtungszeit kann helfen, mehr Nordlichter in einem einzigen Foto zu erfassen. Für unsere GoPro haben wir Belichtungszeiten zwischen 15-30 Sekunden gewählt. Das iPhone konnte maximal 10 Sekunden belichten.

Packliste

Wir waren Anfang Februar in Lappland. Wir hatten mit den Temperaturen Glück, bei uns gab es nur Schwankungen zwischen −10°C und −1°C. Tatsächlich kann es dort aber noch viel kälter werden. Da ist es sehr wichtig, gute Kleidung dabei zu haben. Was wir mitgenommen haben seht ihr in unserer Packliste, die ihr auch gern downloaden könnt. 

Tipps:

Wichtig ist vor allem eines: Der Lagenlook. Das bedeutet, dass man möglichst viele Schichten übereinander tragen sollte um sich warm zu halten. Achtet darauf, dass eure untersten Schichten nicht aus Baumwolle sind, da diese Feuchtigkeit nicht abgeben kann. Gut sind Stoffe wie Fleece oder Merinowolle. Viele verschiedene Pullover, Jogginghosen und einen Schneeanzug dabei zu haben, ist essenziell. Wichtig ist auch, dass eure äußerste Kleidung (dicke Winterjacke/Skihose/Skijacke) wasserfest und windfest sind! Wenn ihr allerdings Touren antretet, die draußen stattfinden, wird euch meistens auch ein Polaranzug kostenlos zur Verfügung gestellt, genauso wie warme Handschuhe.

In meinem Lapplandurlaub habe ich eine atemberaubende Landschaft, flauschige Tiere und ein wahnsinniges Naturphänomen erlebt. Die Nordlichter waren mein absolutes Highlight und mir kommen manchmal immer noch kleine Tränen wenn ich daran zurück denke. Das diese Reise so besonders sein wird, hatte ich vorher nicht erwartet. Ich kann Euch eine Reise nach Lappland absolut empfehlen und hoffe sehr, dass dieser Beitrag Euch einen kleinen Überblick und etwas Inspiration verschaffen konnte.

Eure Lenny